Diplomierungsfeier 2024

Das Bild zeigt v.l.n.r.: Präsidentin des Landesjustizprüfungsamtes Sintje Leßner, Noemi Jahli Anika-Avallone, Rektor Frank Haarer, Nicole Linder, Franziska Maria Martin, Kira Aileen Nußbaumer und Prorektor Rainer Hock, Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges

Am 14. November 2024 fand in der Stadthalle in Hockenheim die diesjährige Diplomierungsfeier der Hochschule für Rechtspflege Schwetzingen statt. 168 Studierende hatten die Diplomprüfung 2024 bestanden. Im Rahmen der Feier wurde Ihnen der Hochschulgrad „Diplom-Rechtspfleger/in (FH)“ verliehen.

Den Festvortrag hielt die Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges MdL. Ministerin Gentges widmete ihren Festvortrag dem Thema „Nachwuchsgewinnung – Herausforderungen und Chancen“. Gentges beschrieb die Aufgabe, die es zu lösen gilt: „Demografischer Wandel und ein kaum noch überschaubares Angebot an Studienmöglichkeiten erschweren auch der Justiz die Gewinnung von geeignetem Nachwuchs in ausreichender Zahl.“ Die Justiz, so Gentges weiter, habe darauf bereits mit zahlreichen Maßnahmen reagiert. Schon seit vielen Jahren werde kontinuierlich in die technische Ausstattung der Hochschule investiert, um die Studienbedingungen für die Studierenden bestmöglich zu gestalten. Ein zentraler Baustein für die weitere Verbesserung der Rahmenbedingungen sei die Realisierung eines Wohnheims für die Studierenden. Dieses Ziel werde man weiter mit Nachdruck und hartnäckig verfolgen! Mit dem Angebot von Außenkursen in Ulm sei man den Studierenden auch räumlich entgegengekommen. „Wir erreichen dort Studieninteressierte, die wir mit unserem Studienangebot in Schwetzingen räumlich nicht erreicht hätten. Daher sind die Außenkurse ein großer Erfolg!“ „Den nächsten Schritt gehen wir mit der flächendeckenden Einführung von dienstlichen Notebooks für die Anwärterinnen und Anwärter. Damit wird den Studierenden künftig schon während ihrer Ausbildung in der Studienpraxis ein optimaler Zugang zu den Fachanwendungen, mit denen sie auch später im Beruf arbeiten werden, ermöglicht.“ Gentges betonte die zentrale Stellung der Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger im System der Justiz: „Wir trauen Ihnen viel zu, daher haben wir die Möglichkeiten zur Übertragung von Richteraufgaben auf die Rechtspfleger und Rechtspflegerinnen in Baden-Württemberg vollständig ausgeschöpft.“ Ministerin Gentges würdigte die Absolventinnen und Absolventinnen des Prüfungsjahrgangs 2024: „Sie haben eine schwere Prüfung erfolgreich bewältigt und können sehr stolz auf sich sein! Das gilt auch für Ihre Eltern und Angehörigen!“ Gentges beschrieb, dass sie ihr Examen zu einer Zeit gemacht habe, als man die Urkunde ganz schlicht mit der Post zugeschickt bekommen habe. Diese Zeit habe man aber zum Glück hinter sich gelassen. „Veranstaltungen wie die Feier heute, sind auch Ausdruck der großen Wertschätzung, die wir für unsere Absolventinnen und Absolventen empfinden!“

Ministerin Gentges überreichte den Diplomandinnen und Diplomanden einzeln ihre Diplomurkunden. So hatte jede/jeder - begleitet vom Applaus der Festgäste - ihren/seinen „großen Moment“ mit der Ministerin und konnte die besondere Wertschätzung für die erbrachte Leistung genießen.

Rektor Frank Haarer freute sich, zahlreiche hochrangige Vertreter/innen aus der Justiz der drei an der Hochschule beteiligten Länder (Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz Saarland) begrüßen zu dürfen. „Man nimmt sich Zeit für Dinge, die einem wirklich wichtig sind. Sie haben sich für uns Zeit genommen! Dafür sind wir Ihnen sehr dankbar!“ Die Prüfung, so Haarer weiter, war auch in diesem Jahr wieder, so wie es die Aufgaben der Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger nun einmal sind, sehr anspruchsvoll: „Sie haben eindrucksvoll bewiesen, dass Sie fit sind.“

„Es sind nicht unsere Fähigkeiten, die zeigen, wer wir wirklich sind, sondern unsere Entscheidungen“ zitierte Haarer den Zauberer Albus Dumbledore. „Sie treffen jetzt als Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger Entscheidungen, die für die Verfahrensbeteiligten von großer Bedeutung sind. Haben Sie keine Angst vor den Entscheidungen, entscheiden Sie beherzt! Entscheiden Sie aber auch „mit Herz“, denn hinter jeder Akte verbirgt sich mindestens ein Mensch, der gesehen und gehört werden will!“

Der Oberbürgermeister der Stadt Schwetzingen Matthias Steffan betonte in seinem Grußwort den Stellenwert und die Bedeutung der Hochschule und der Studierenden für seine Stadt: „Sie prägen unser Stadtbild mit und sind vom Schlossplatz und seiner Umgebung nicht wegzudenken! Wir freuen uns und wir sind stolz, Sie in Schwetzingen zu haben!“

Noemi Annika-Avallone und Nicole Linder sprachen für die Diplomandinnen und Diplomanden. Sie bedankten sich bei den Dozierenden, Lehrbeauftragten und den Mitarbeitenden der Hochschulverwaltung für die gute Betreuung in der Zeit an der Hochschule. Noemi Annika-Avalone hob hervor, dass neben den klar strukturierten Vorlesungsveranstaltungen und Studieninhalten auch die Möglichkeit bestanden habe, die Nacharbeit so zu gestalten, wie es dem eigenen Lernverhalten entsprochen habe. Michelle Linder betonte die Bedeutung der Studienpraxis. Nicht selten habe es „Klick“ gemacht, wenn man die zuvor theoretisch beleuchteten Vorgänge vor Ort ganz real in der Praxis gesehen habe. Es habe viel zu entdecken gegeben. Sie habe sich beispielsweise im ersten Studienjahr nicht wirklich vorstellen können, Grundbuchsachen zu bearbeiten. Nachdem sie die Arbeit im Grundbuchamt aber in der Praxis erlebt habe, freue sie sich, dass sie wunschgemäß nun dort anfangen könne.

Sintje Leßner, Präsidentin des Landesjustizprüfungsamtes Baden-Württemberg gab einen kurzweiligen, inhaltlichen und statistischen Einblick in die diesjährige Prüfung. Bei allem augenzwinkernden Humor wurde eines wieder einmal sehr deutlich: Die Diplomprüfung ist und bleibt eine sehr anspruchsvolle Prüfung, die den Diplomandinnen und Diplomanden sehr viel abverlangt. „Sie haben die unterschiedlichsten, schwierigen Aufgabenstellungen aus den verschiedensten Rechtsgebieten erfolgreich gemeistert! Wir gratulieren Ihnen von Herzen!“

Prorektor Rainer Hock würdigte die Jahrgangsbesten. Mit Kira Nussbauer und Franziska Martin, beide aus dem Bezirk des Oberlandesgerichts Stuttgart, schafften es zwei Absolventinnen aus den Außenkursen Ulm auf „das Treppchen“. „Das ist ein eindrucksvoller Beleg für die ausgezeichneten Ausbildungsbedingungen in den Außenkursen.“ Nicole Linder aus dem Bezirk des Oberlandesgerichts Stuttgart und die Jahrgangsbeste Noemi Annika-Avalone aus dem Bezork des Oberlandesgerichts Karlsruhe studierten am Studienort. „Alle vier waren am Ende in derselben mündlichen Prüfung und haben die Prüfungskommission nachhaltig beeindruckt. Mit besonderen fachlichen Leistungen, aber auch mit einem sehr kollegialen Umgang miteinander!“

Birgit Becher-Karch und Christina Becher begleiteten die Veranstaltung musikalisch vierhändig am Flügel und bezauberten das Publikum mit den „Six pièces Romantique“ von Cecille Chaminade. Das Studierendenwerk Heidelberg (A.d.ö.R.) sorgte in bewährter Weise, für das leibliche Wohl der Gäste.

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